Januar 2023
Du hast (fast) immer die Wahl: Schaust du optimistisch oder pessimistisch in die Zukunft?
Mit dieser Behauptung ecke ich oft an. Was ist mit Schicksal, Glück, Katastrophen, die von außen kommen und die ich nicht beeinflussen kann?
Kurz vor der Jahreswende hat mich in diesem Zusammenhang ein Newsletter des Zukunftsinstituts zum Nachdenken gebracht. Der wohl bekannteste deutsche Zukunftsforscher Matthias Horx erklärt darin, dass es drei Perspektiven gibt, mit denen wir Menschen die Zukunft wahrnehmen beziehungsweise innerlich konstruieren.
Allein diese Überschriften haben sofort zahlreiche Assoziationen in mir wachgerufen: Wie viele Veränderungen habe ich schon erlebt, bei denen ich genau diese Perspektiven eingenommen habe? Kleine und große, private und berufliche...
Mit der Perspektive des inneren Niedergangs erleben wir Veränderungen erst einmal als generellen Verlust des Alten. Wir ahnen zwar, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher, aber wir klammern uns an das Alte, weil das Neue beängstigend wirkt.
Das ist übrigens ganz normal und hat neurobiologische Gründe. Unser Gehirn ist darauf spezialisiert, an Dingen, die lange Zeit gut funktioniert haben, festzuhalten. In grauer Vorzeit hat dies unser Überleben garantiert. Inzwischen verändert sich die Welt aber extrem schnell, unser Gehirn kommt oft nicht hinterher. Das Ergebnis: Wir klammern uns an Gewohnheiten, auch wenn sie uns längst nicht mehr zuträglich sind.
Das alles ist - wie gesagt - normal. Kritisch wird es nur, wenn wir in dieser Perspektive verharren. Denn dann sehen wir unsere Zukunft nachhaltig pessimistisch.
Wenn es dagegen gut läuft, nehmen wir bald die Perspektive des Übergangs ein. Hier akzeptieren wir, dass sich etwas ändern muss. Wir sind bereit, etwas Neues auszuprobieren und tun dies mehr und mehr. Während in der Phase zuvor eher lähmender Stillstand herrschte, geraten die Dinge jetzt in Bewegung. Vorsichtiger Optimismus macht sich breit.
Neurobiologisch bedeutet dies, es bilden sich neue Verknüpfungen im Gehirn. Zarte neuronale Verbindungen werden zu belastbaren Netzen - das ist übrigens generell der Fall, wenn wir Lernen. Wohl dem, der sich dabei gut fühlt. Denn dies beschleunigt Lern- und Veränderungsprozesse auf biochemischer Ebene erheblich.
Mit den ersten Erfolgserlebnissen sind wir dann bereit für die Perspektive der Vision. Jetzt können wir das Alte loslassen und neue Wege gehen. Das Neue macht Spaß und beflügelt. Wir schauen optimistisch in die Zukunft und sind sicher, dass wir Herausforderungen meistern können. So werden Krisen dann tatsächlich zu Chancen.
Meine persönliche Erfahrung: Ich durchlaufe diese drei Perspektiven immer wieder zyklisch. Mal gelingt es mir, die Perspektive des inneren Niedergangs schnell hinter mir zu lassen, mal dauert es länger. Indem ich mir diese Prozesse aber bewusst mache, kann ich Übergänge "trainieren". Mein Gehirn lernt dabei, dass Veränderungen viel Positives bringen können. Jede weitere Veränderung fällt leichter als die letzte. Vielleicht nicht immer, aber immer öfter.
Ich sehe bei alledem auch viele Parallelen zu meiner Arbeit als Ruhestands-Coachin. Meine Kundinnen stecken in der Regel in der Perspektive des inneren Niedergangs fest. Sie halten an ihrem alten Leben fest, weil sie beispielsweise beruflich erfolgreich waren, oder weil sie schlicht keine Vorstellung davon haben, wie es in der nächsten Lebensphase weitergehen könnte.
In beiden Fällen kann ein Ruhestands-Coaching der Katalysator zu einem Perspektivwechsel sein: Aus der Angst vor dem Ruhestands-Loch wird die Vision einer aktiven und glücklichen neuen Lebensphase.
Wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, nimm Kontakt mit mir auf.
Insgesamt drücke ich uns allen die Daumen, dass wir - als Individuen aber auch als Gesellschaft - möglichst wenig die Perspektive des inneren Niedergangs einnehmen und stattdessen lernen, Visionen einer friedlichlen und glücklichen Zukunft wirkungsvoll anzusteuern.
Über Kommentare und Feedback freue ich mich hier.
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Als Ruhestands-Coachin unterstützt Ute Hänsler Frauen, nicht ins Ruhestands-Loch zu fallen, sondern mit Sinn und Lebensfreude durchzustarten. Sie weiß, wovon sie spricht: Mit knapp 60 Jahren hat sie sich selbst in ein neues berufliches Abenteuer gestürzt - wild entschlossen, damit wider vieler gesellschaftlicher Normen mindestens die nächsten 20 Jahre glücklich zu sein.
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